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Breitwischgeräte oder auch Bodenwischer bestehen aus einem Stiel und einer Halterung für → Wischbezüge. Vorteil eines Breitwischgerätes ist, dass anders als beim Schrubber, über den ein Bodentuch gehängt wird, der Wischbezug nicht verrutschen kann. Für das Aufspannen der Wischbezüge gibt es zwei Prinzipien.
Eine Möglichkeit besteht darin, den Wischbezug über einen Klapphalter (auch Schnellwechselhalter), der aus Kunststoff oder Metall bestehen kann, zu spannen (Abbildung 1). Die Seiten der Bezughalterung können geklappt werden, der Wischbezug wird an den beiden Laschen links und rechts eingespannt, anschließend auseinandergeklappt und verriegelt. Neben der mechanischen Sperre gibt es beispielsweise von Ecolab eine automatische Verriegelung durch einen Magnetverschluss, der ein versehentliches Lösen des Klappmechanismus verhindert (Abbildungen 2 und 3). Vorteil eines Breitwischgerätes ist, dass anders als beim Schrubber, über den ein Bodentuch gehängt wird, der Wischbezug nicht verrutschen kann.
Abbildung 1: Seitenansicht eines Breitwischgerätes
Abbildung 2: Klapphalter aus Kunststoff mit Magnetverschluss
Abbildung 3: Sicht auf den Magneten
Breitwischgeräte sind möglich, weil schlaue Menschen
auf die Idee gekommen sind, den klassischen Schrubber mit einem
Doppelgelenk zu versehen. Beim Schrubber ist das Bürstenteil fest mit
dem Stiel verbunden. Bei Breitwischgeräten hingegen ist der Halter für
den Wischbezug durch ein Gelenk mit dem Stiel gekoppelt (→ Arbeitsergonomie). Wie im Film
(siehe unten) zu sehen, kann der Stil so nicht nur vor und zurück
sondern auch nach rechts oder links bewegt werden. Dadurch ist es
möglich, dass der Wischbezug immer mit der ganzen Fläche Kontakt zum
Boden hat. Von Vorteil ist, wenn das Gelenk relativ nah am Boden liegt:
Einerseits kippt der Halter beim Wischen von raueren Bodenbelägen nicht
so leicht, andererseits kann das Gerät flacher zusammengeklappt werden,
was das Wischen z. B. unter Schränken, Regalen oder anderen tiefer
liegenden Möbeln deutlich vereinfacht.
Im Handel sind verschiedene Breiten und Qualitäten, auch für den
Privathaushalt, verfügbar. Gängige Breiten sind 40 und 50 cm, für
große Flächen werden Arbeitsgeräte mit bis zu 1,60 m Arbeitsbreite
angeboten. Für die Trockenreinigung gibt es lenkbare Tretroller, an
denen vorne ein Breitwischgerät befestigt werden kann.
Doppelbreitwischgeräte sind in Längsrichtung klappbar und erhalten so zwei Seiten, mit denen gewischt werden kann.
Film: Gelenk an einem Breitwischgerät
Mit einem Randreinigungsgerät können schwer zugängliche Stellen, Ecken und Ränder gesäubert werden. Die Halterung ist deutlich kleiner, als bei einem Breitwischgerät. Randreinigungsgeräte haben ebenfalls einen Stiel, wohingegen ein Handreinigungsgerät nur über einen Handgriff verfügt. Gereinigt wird mit Pads, die in verschiedenen Ausführungen erhältlich sind.
Der Wischbezug, auch als Wischmopp oder Moppbezug bezeichnet, besteht aus einem Grundgewebe, an dem Schlingen und/oder Fransen aus verschiedenen Materialien befestigt sind. Mögliche Fasern sind 100 % → Baumwolle oder 100 % Polyestermikrofaser. Weitaus häufiger bestehen Wischbezüge aus Fasergemischen wie beispielsweise Baumwolle und → Polyester oder einem Baumwoll-/Polyester-/ → Viskosegemisch. Ebenfalls erhältlich sind Polyester-/Viskosemischungen oder → Polyacryl/Polyestermischungen. Gute Ergebnisse lassen sich mit Wischbezügen aus → Mikrofaser mit einem Materialgemisch aus → Polyester und → Polyamid (meist zwischen 80 bis 90 % Polyester und 10 bis 20 % Polyamid) erzielen. Sie eignen sich besonders gut zum → nebelfeucht Wischen. Für rutschhemmende Bodenbeläge gibt es Leichtläufer-Mopps, bei denen in den Mikrofasermopp Streifen oder verstreute Cluster aus Kunstfaser, z. B. Polyamidborsten eingearbeitet sind (Abbildung 6). Auf diesen gleitet der Mopp über den rauen Bodenbelag, wohingegen die Mikrofaser den Schmutz aufnimmt. Bei einem "Igelmopp" (Abbildung 7) sind stachelartige Borsten in einen Mikrofasermopp eingefügt. Die Borsten haben die Funktion eine Art "Luftkissen" zu bilden und so das Führen des Mopps über einen Sicherheitsboden zu erleichtern (Abbildungen werden bei der Mobilansicht ausgeblendet).
Abbildung 4: Mikrofasermopp Leichtläufer
Foto: MOPPTEX GmbH
Abbildung 5: Mikrofasermopp Igel geborstet
Foto: MOPPTEX GmbH
Abbildung 6: Mikrofasermopp Leichtläufer
30-fache-Vergrößerung
Abbildung 7: Mikrofasermopp Igel geborstet
20-fache-Vergrößerung
Damit Mikrofaserbezüge mehr Wasser aufnehmen, können in die Bezüge Einlagen eingebaut sein, die in der Lage sind, Wasser zu binden. Für das normale Wischen reichen Einlagen aus Schaumstoff, während zur Wischdesinfektion langlebigere Vlieseinlagen verwendet werden. Baumwolle vermag von sich aus viel Wasser zu binden.
Alle Wischbezüge sind waschbar, je nach Material liegt die Waschtemperatur meist zwischen 60 °C und 95 °C. Vor dem ersten Einsatz müssen Mopps mit der angegebenen Höchsttemperatur gewaschen werden. Der Waschvorgang entfernt Produktionsrückstände und der Wischbezug wird saugfähig.
Es ist empfehlenswert Wischbezüge wegen der vielen
Flusen in einer separaten → Waschmaschine, besser noch in einer → Mopp-Waschmaschine und
mit Vorwäsche zu waschen. Die Vorwäsche dient dazu lose Verschmutzungen
sowie Rückstände von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln zu entfernen.
Vor dem Waschen sollte der grobe Schmutz durch Schütteln entfernt werden, so wird einer
Beschädigung der Waschmaschine vorgebeugt. Waschen Sie Wischbezüge
aus verschiedenen Materialien (Mikrofaser, Baumwolle, Borstenbezüge)
sortenrein, so kann verhindert werden, dass sich Baumwollflusen an
Mikrofaserbezügen wiederfinden oder sich verschiedene Faserqualitäten
gegenseitig beschädigen.
Im Privathaushalt ist zu empfehlen, die Wischbezüge getrennt von der
übrigen Wäsche in einem Waschgang zu waschen. So wird verhindert, dass
die Flusen nach der Wäsche an den anderen Textilien anhaften. Überladen
Sie die Waschmaschine nicht; nur wenn ausreichend Platz in der Trommel
vorhanden ist, kann der Schmutz aus den Reinigungstextilien ausgespült
werden → Empfehlung für das Beladen der Waschmaschine.
Wischbezüge können in Reinigungsmittellösung getränkt, ausgepresst und anschließend verwendet werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, sie in der Waschmaschine oder in einer Moppbox vorzutränken, bzw. zu präparieren, auszurüsten. Mit den so vorbehandelten Wischbezügen lassen sich Böden im einstufigen oder zweistufigen Wischverfahren (→ Nass wischen) reinigen. Sinnvoll ist das Vortränken in der Waschmaschine nur dann, wenn gleiche Bodenbeläge vorhanden sind, die dasselbe Reinigungsmittel benötigen. Vorteile sind: Es entfallen Arbeitsschritte für das Ansetzen einer Reinigungslösung, das Tränken und Auspressen der Wischbezüge und schließlich die Entsorgung der Lösung.
Für Krankenhäuser besteht die Möglichkeit Reinigungstextilien in der Waschmaschine mit Desinfektionsmittel vorzutränken. Hierfür sind laut Robert Koch-Institut „Herstellerangaben der eingesetzten Reinigungstextilien, Waschmaschinen, Dosiergeräte und Reinigungs- und Flächendesinfektionsmittel […] zu beachten“. Das Verfahren muss gemäß DIN 13063 validiert werden. „Aufgrund der Vielfalt der Einflussfaktoren (z. B. Verdünnungseffekte, Waschmittelrückstände) wird das Verfahren kritisch bewertet.“ Ansonsten werden die Wischtextilien maschinell getrocknet und bis zur nächsten Verwendung trocken gelagert [1].
[1] Robert Koch-Institut (RKI) (2022): Anforderungen an die Hygiene bei der Reinigung und Desinfektion von Flächen. Zugriff am 28.09.2023
IGEFA Handelsgesellschaft mbH & Co. KG: Vorpräparation von Reinigungstextilien. Zugriff am 25.01.2021
Numatic Mopmatic Moppboxsystem, das Video zeigt
unter anderem auch die Funktion und Anwendung der Moppboxen.
VERMOP Salmon GmbH: Scandic®
Mono System. Zugriff am 21.10.2019
VERMOP Salmon GmbH: Waschempfehlungen.
Zugriff am 15.1.2018
hygi.de GmbH & Co. KG: ECOLAB
Floordress Rasant-Halter. Zugriff am 15.1.2018
Wetrok AG: Randreinigungsgerät
ohne Stiel. Zugriff am 30.9.2019
Wetrok AG: Handreinigungsgerät
mit Handgriff. Zugriff am 30.9.2019
Aufbereitung von Reinigungstextilien,
Kiehl-Unternehmens-Gruppe (Link nicht mehr verfügbar)
Nachhaltigkeitskongress 2012: Waschverfahren
für Mopps und Tücher. Miele Professional (Link nicht mehr verfügbar)
Frage des Monats Dezember 2010: Umstellung der Reinigung, Zeitschrift rhw
management, Expertenforum, 12/2010
Katrin Hecker: Das Mopp-ABC, Zeitschrift rhw management,
12/2011, S. 21 - 24
Besuch der CMS (Cleaning.Management.Services.) in Berlin im September
2013
Wischbezüge und Mikrofasertücher für den professionellen Einsatz.
Katalog 2013 der Mopptex GmbH
Nachhaltige und hygienische Moppwäsche. Vorwaschen neuer Mopps ist eine
muss. Zeitschrift Reinigungs Markt 5|2013, S. 76-77
Mikrofasern waschen. Zeitschrift fundus - Fachmagazin
Hauswirtschaft, 2/2015, S. 28-29