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Pantothensäure (Vitamin B5)

Pantothensäure gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen und ist auch als Vitamin B5 bekannt. Der Amerikaner Roger John Williams schaffte es 1933 Pantothensäure aus Hefe isolieren, nachdem es Anfang des 20. Jahrhunderts als ein essenzieller Wuchsstoff für Hefen entdeckt wurde. 1938 gelang es Williams erstmals Pantothensäure aus Leberzellen zu isolieren, 1940 wurde Pantothensäure zum ersten Mal synthetisiert [5, 6].

Wirkung

Pantothensäure ist Bestandteil von Coenzym A (CoA) und dem Acyl-Carrier-Protein (ACP). Coenzym A ist an vielen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Wird Coenzym A an der SH-Gruppe mit Essigsäure verestert, bildet sich Acetyl-Coenzym A (=aktivierte Essigsäure). Dieses Acetyl-Coenzym A ist am Abbau von Fetten, Kohlenhydraten und verschiedener Aminosäuren beteiligt. Außerdem wirkt es an der Bildung von Fettsäuren, Cholesterin, Gallensäuren, Sie verlassen die Internetseite Ketonkörpern und Porphyrin mit. Porphyrine kommen beispielsweise im Hämoglobin vor [7, 10, 11, 12].

Strukturformel Coenzym A

Abbildung 1: Strukturformel Coenzym A (Quelle: eigene Darstellung nach STAHL, HESEKER 2009)

Die Liste der Krankheiten, bei denen Pantothensäure eine positive Wirkung haben soll, ist lang. Unter anderem soll es bei Hautproblemen, Allergien, Alkoholismus, Depressionen, Haarausfall und Herzproblemen helfen. Es werden zusätzliche Studien benötigt, um beurteilen zu können, ob Pantothensäure tatsächlich diese und andere Krankheiten positiv beeinflusst [9].

Resorption und Verteilung im Körper

Mit der Nahrung wird Pantothensäure größtenteils in Form von Coenzym A aufgenommen, die im Magen-Darm-Trakt über die Zwischenstufe Pantethein zu Pantothensäure abgebaut wird. Die freie Pantothensäure findet ihren Weg in den Dünndarm über einen aktiven Transport. Im Blut wird freie Pantothensäure transportiert und gelangt anschließend in die Zelle. Innerhalb der Zelle wird die Pantothensäure in Coenzym A umgewandelt. Eine Bildung von Pantothensäure durch Darmbakterien, ähnlich wie beim → Biotin, ist beim Menschen nicht möglich. Pantothensäure wird im gesamten Körper gespeichert, die höchsten Konzentrationen finden sich in Leber, Nebenniere, Niere, Gehirn, Herz und Hoden [1, 6, 7, 10].

Vorkommen

Wie die Verteilung im Körper vermuten lässt, sind beim Fleisch gerade Innereien, insbesondere Leber und Herz reich an Pantothensäure. Aber in nahezu allen anderen Lebensmitteln ist das Vitamin ebenfalls enthalten, wobei es in den meisten Fällen in gebundener Form als Coenzym A vorliegt. Gute Quellen für Pantothensäure sind außerdem: Brokkoli, viele Hülsenfrüchte, Gemüse, Fisch insbesondere Hering und Getreide. Da in Getreideprodukten die meisten Vitamine im Randbereich vorliegen, sind Vollkornprodukte vitaminreicher als stark ausgemahlenes Mehl (→ Weizen).

Gehalt an Pantothensäure von einigen Lebensmitteln

Lebensmittel Pantothen­säure in mg pro 100 g
Rinderleber 7,3
Champignons (Zucht) 2,1
Edelpilzkäse 50 % Fett i. Tr. 2,0
Reis (unpoliert) 1,7
Hühnerei 1,6
Linsen 1,6
Weizen (ganzes Korn) 1,2
Haferflocken 1,1
Brokkoli 1,3
Blumenkohl 1,0
Tomaten 1,0
Hering (Atlantik) 0.94
Camembert 40 % Fett i. Tr. 0,9
Kartoffeln 0,4
Joghurt 3,5 % Fett 0,35
Weizenmehl Type 405 0,2
Apfel 0,1

Quelle: Souci / Fachmann / Kraut: Die Zusammensetzung der Lebensmittel, Nährwert-Tabellen [4].

Bedarf

Sie verlassen die Internetseite D-A-CH-ReferenzwerteDeutschland-Schweiz-Österreich

Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr.

Kinder
vom 1. – 9. Lebensjahr: 4 mg/Tag
vom 10. – 14. Lebensjahr: 5 mg/Tag

Jugendliche und Erwachsene
vom 15. – 64. Lebensjahr: 5 mg/Tag
65 Jahre und älter: 5 mg/Tag
Schwangere Frau: 5 mg/Tag
Stillende Frau: 7 mg/Tag

USAFood and Nutrition Board, Institute of Medicin [3]

In den USA werden ebenso wie in Deutschland ab dem 14ten Lebensjahr 5 mg Pantothensäure täglich empfohlen (Adequate Intake, AI). In der Schwangerschaft erhöht sich der Wert auf 6 mg und während der Stillzeit sogar auf 7 mg täglich. Die AI-Werte für Kinder sind entsprechend geringer:

0 – 6 Monate: 1,7 mg/Tag
7 – 12 Monate: 1,8 mg/Tag
1 – 3 Jahre: 2 mg/Tag
4 – 8 Jahre: 3 mg/Tag
9 – 13 Jahre: 4 mg/Tag

Stabilität

Es wird geschätzt, dass der Vitamin-Verlust durch Lagerung und Zubereitung etwa 30 % beträgt [1].

Mangelerscheinungen (Hypovitaminose)

Mangelerscheinungen sind selten, da eine ausgewogene Mischkost ausreichend Pantothensäure enthält. Beim Menschen treten Mangelerscheinungen erst nach einem längeren Zeitraum von 3 bis 4 Monaten auf. Zu den Symptomen zählen Müdigkeit und Schwäche sowie Schlafstörungen und entzündliche Veränderungen der Haut (Dermatitis). Außerdem kann das Burning-Feet-Syndrom auftreten [2], bei dem es zu brennenden Schmerzen an den Fußsohlen und Zehen kommt. Informationen darüber, wie sich ein Vitaminmangel beim Menschen auswirkt, konnten im Zweiten Weltkrieg gewonnen werden [1].

Hypervitaminose

Bisher sind keine negativen Folgen einer erhöhten Pantothensäure-Zufuhr bekannt. Es gibt keine Angaben über eine obere sichere Grenze der Zufuhr (Tolerable Upper Intake Level [UL]) festgelegt [7, 8].

Quellen

[1] H.-K. Biesalski, P. Grimm, S. Nowitzki-Grimm: Taschenatlas Ernährung, 2017
[2] Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, 267. Auflage, 2017
[3] Sie verlassen die Internetseite MedlinePlus Trusted Health Information for You: Pantothenic acid and biotin. A service of the U.S. National Library of Medicine and from the National Institutes of HealthNational Institutes of Health. Letzte Überprüfung 19.01.2023. Zugriff am 01.03.2024
[4] Souci, S.W. / Fachmann, W. / Kraut, H.: Food Composition and Nutrition Tables - Die Zusammensetzung der Lebensmittel, Nährwert-Tabellen - La composition des aliments Tableaux des valeurs nutritives, 2016
[5] Encyclopaedia Britannica, 1974
[6] Sie verlassen die Internetseite Deutsche Apotheker Zeitung (Hrsg.): Pantothensäure bringt Energie. Zugriff am 18.03.2021
[7] Prof. Dr. Ibrahim Elmadfa: Ernährungslehre, 4. Auflage, 2019
[8] Sie verlassen die Internetseite Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (2021): Höchstmengen für Vitamin B1, Vitamin B2 und Pantothensäure in Lebensmitteln inklusive Nahrungsergänzungsmitteln. Zugriff am 18.03.2021
[9] Sie verlassen die Internetseite MedlinePlus Trusted Health Information for You: Pantothenic Acid. A service of the U.S. National Library of Medicine and from the National Institutes of Health, geprüft am 11.09.2020
[10] Sie verlassen die Internetseite Dr. Anna Stahl, Prof. Dr. Helmut Heseker (2009): Pantothensäure. Ernährungs Umschau| 7/09. Zugriff am 18.03.2021
[11] Sie verlassen die Internetseite Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH (Hrsg.): Acetyl-Coenzym A. Zugriff am 18.03.2021
[12] DocCheck Community GmbH (Hrsg.): Porphyrin. Zugriff am 18.03.2021
Sie verlassen die Internetseite BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie: Vitamin B2: Pantothensäure, 29. September 2003
Sie verlassen die Internetseite Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, D-A-CH-Referenzwerte der DGE, ÖGE, SGE/SVE: Pantothensäure. Zugriff am 01.03.2024
Encyclopaedia Britannica, 2010

Ausführliche Quellenangaben