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Ein Recyclingprodukt der besonderen Art wurde in Taiwan entwickelt: die Kaffeefaser. Hergestellt wird sie aus Kaffeesatz, der zuerst vermahlen und dann zu feinen Strängen geformt wird. Diese Stränge werden in Polymere aus Polyester- oder Nylonresten eingeschlossen. Aus einem Kilogramm Kaffeesatz lassen sich etwa 1000 m Fasern produzieren oder anders ausgedrückt aus jeder Tasse Kaffee können etwa zwei bis drei T-Shirts geschneidert werden (Herstellerangabe).
Kaffeesatz dient manchen als Geruchsneutralisierer im Kühlschrank, diese Eigenschaft wird auch bei der Faser genutzt. So sollen Kaffeefasern Gerüche neutralisieren, weshalb sie insbesondere für Freizeit- und Sportbekleidung Verwendung finden. Die Kaffeefaser selbst hat keinen Eigengeruch, ein Charakteristikum, das erst erarbeitet werden musste. Die ersten Shirts hatten noch eine Kaffeenote, allerdings konnte der Geruch nach Kaffee in Kombination mit Schweiß die Hersteller nicht überzeugen, weshalb solange getestet wurde, bis im Juli 2009 der Durchbruch gelang und kurze Zeit später die Faser unter dem Namen "S.Café®" vermarktet wurde.
Stephanie Rudolf: Funktionskleidung. Ein T-Shirt aus zwei Tassen Kaffee.
FAZ, 14.01.2013
S.Café®,
Singtex® Industrial Co., Ltd.
Taiwan: Kaffeekleidung ist der Hit. FashionUnited,
22. November 2012
Fasern aus Kaffee, Mais oder Milch. CHINA CONTACT,
2/2010, S. 31-33