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Sie befinden sich hier: Startseite > Hygiene > Gefahren für Lebensmittel > Staphylokokken (Staphylococcus)

Staphylokokken (Staphylococcus)

Die Gattung Staphylococcus bilden Information grampositive, unbewegliche →Bakterien, zu denen mehr als 30 Arten und Unterarten gehören [7]. Anders als beispielsweise → Clostridium botulinum bilden Staphylokokken keine Sporen aus. Ihr Wachstum ist im Temperaturbereich zwischen 30 und 37 °C am höchsten, sie sind relativ unempfindlich gegen Austrocknen und tolerieren einen weiten pH-Bereich [1]. Staphylokokken können sowohl Lebensmittelvergiftungen wie auch Infektionskrankheiten auslösen.

Medizinisch wichtige Arten sind:

  • Staphylococcus aureus,
  • Staphylococcus epidermidis,
  • Staphylococcus saprophyticus,
  • Staphylococcus haemolyticus [7],

Staphylococcus aureus

Staphylococcus aureus treten bei Menschen und bei Tieren auf, es sind fakultativ pathogene Keime, das heißt, sie lösen nur unter bestimmten Umständen Krankheiten aus. Beim Menschen besiedeln sie bevorzugt den Nasen-Rachenraum [7, 8].
Staphylococcus aureus, wie auch einige andere Arten der Gattung Staphylococcus, sind in der Lage hitzstabile Gifte (Enterotoxine) zu bilden.

Staphylokokken oder Streptokokken wachsen auf Blutagar

Staphylokokken wachsen auf Blutagar (Foto: Md Saiful Islam Khan, Bangladesh)

Infektionsweg

Lebensmittelvergiftungen

Sie werden durch mit der Nahrung aufgenommene Enterotoxine ausgelöst, die vor der Nahrungsaufnahme von Bakterien produziert wurden. Da die Enterotoxine hitzestabil sind, werden sie durch normales Kochen nicht abgetötet. Erst durch 90-minütiges Erhitzen bei 100 °C wird das Gift zerstört [6]. Staphylokokken können in Fleisch (z. B. gekochter Schinken), Fertiggerichten, Süßspeisen und Feinkostsalaten vorkommen. Ein besonderes Risiko besteht bei eiweißhaltigen Lebensmitteln, die mit den Händen zubereitet werden, wie handgefertigtes Speiseeis oder Teigwaren und Speisen mit roher Milch [3, 5, 6]. Die von Staphylokokken gebildeten Enterotoxine können in seltenen Fällen Sie verlassen die Internetseite toxisches Schocksyndrom (engl. toxic shock syndrome) auslösen [8, 9].

invasive Infektionen

Invasive Staphylokokkus-aureus-Erkrankungen können als lokale (oberflächliche), tiefgehende und systemische Infektionen auftreten [1]:

Infektionen der Haut, wie Furunkel, Karbunkel, Wundinfektionen oder Impetigo contagiosa eine hoch ansteckende eitrige Hauterkrankung [8, 9].
Tiefgehende und systemische Infektionen: Hier kann die Staphylokokken-Infektion der Haut zu einer schweren Infektion im Körper führen. Beispiele sind: Brustdrüsenentzündung bei stillenden Müttern, Knochenmarksentzündung (Osteomyelitis), Lungenentzündung (Staphylokokken-Pneumonie) oder eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) [1, 8, 9].

Bakterien, die eine Infektion auslösen, können vom Menschen selbst stammen (endogene Infektion), es ist aber auch eine Übertragung von anderen Menschen, Tieren oder auch Gegenständen wie Handtüchern möglich. Der häufigste Übertragungsweg ist der über die Hände (→ Personalhygiene) [1].

Inkubationszeit

Lebensmittelvergiftung

Bereits 2-6 Stunden nach dem Verzehr kontaminierter Lebensmittel können die ersten Symptome auftreten [1].

Infektionen

Bei Infektionen beträgt die Inkubationszeit 4-10 Tage. Bei Personen, die mit Staphylococcus aureus besiedelt sind, kann eine Infektion auch erst Monate nach dem ersten Erscheinen der Bakterien auftreten [1].

Krankheitsverlauf

Lebensmittelvergiftung

Es kommt zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. In den meisten Fällen dauert die Krankheit nur 8-24 Stunden [1].

Antibiotika-Resistenzen

Zu einer traurigen Berühmtheit ist Staphylococcus aureus geworden, weil diese Bakterien inzwischen gegenüber einer großen Gruppe von Antibiotika widerstandsfähig (resistent) sind. Festgestellt wurde die Resistenz von Bakterien mit einer Testsubstanz namens Methicillin, deshalb werden multiresistente Staphylococcus aureus als Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) bezeichnet. Die Therapie einer Infektion ist wegen der Resistenzen schwierig geworden. MRSA wurde bereits in den 1960er Jahren beschrieben [9].

Prävention

Da die Enterotoxine hitzestabil sind, lassen sich die Giftstoffe durch erneutes erhitzen der kontaminierten Lebensmittel nicht neutralisieren [3].
Lebensmittel müssen bis zum Verbrauch kühl gelagert werden, um eine Vermehrung der Bakterien und Toxinbildung zu verhindern [2].
Küchenhygiene beachten [2, 5].
Personalhygiene beachten.
Verhindern Sie eine Kontamination von Lebensmitteln, indem Sie Wunden mit einem Pflaster abdecken und darüber Handschuhe oder Fingerlinge ziehen [3].
Halten Sie durch tägliches baden oder duschen Ihre Haut sauber [4].
Vermeiden Sie mit anderen Personen Handtücher, Waschlappen, Bettwäsche, Zahnbürste oder den Rasierapparat zu teilen [4].

Nur bei einem Nachweis von MRSA aus Blut oder Sie verlassen die Internetseite Liquor ist gemäß § 7 Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz - IfSG) die Infektion meldepflichtig. (Sie verlassen die Internetseite Falldefinition, Stand: 01.09.2023)

Interessante Links

Sie verlassen die Internetseite MRE-Netzwerke in Niedersachsen. Zugriff am 22.05.2023
Sie verlassen die Internetseite MRSA-net, Internetseite von EUREGIO MRSA-net, ein grenzüberschreitendes Netzwerk der Universität Twente, dem Laboratorium Mikrobiologie Twente Achterhoek, dem Universitätsklinikum Münster und dem Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst. Zugriff am 22.05.2023
Sie verlassen die Internetseite Bundesinstitut für Risikobewertung: Fragen und Antworten zu Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA), Aktualisierte FAQ vom 18. November 2014. Zugriff am 22.05.2023
Sie verlassen die Internetseite hygienewissen.de: Bietet neben Lerninhalten für die jährliche Hygieneschulung, u. a. ein Schulungsmodul zu multiresistenten Erregern und Erklärungen zu vielen Fachbegriffen aus den Bereichen Hygiene, Desinfektion und Reinigung. Die Hygienetests stehen nur Kunden der orochemie GmbH + Co. KG zur Verfügung. Zugriff am 22.05.2023
Sie verlassen die Internetseite Robert Koch-Institut (2014): Prävention und Kontrolle von MRSA. Zugriff am 22.05.2023

Quellen

[1] Sie verlassen die Internetseite Robert Koch-Institut (Hrsg.): RKI-Ratgeber für Ärzte - Staphylokokken-Erkrankungen, insbesondere Infektionen durch MRSA. Stand: 19.05.2016
[2] Sie verlassen die Internetseite Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV (Hrsg.): Staphylococcus-Infektionen beim Tier und beim Menschen. Zugriff am 11.12.2023
[3] Sie verlassen die Internetseite Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Staphylokokken. Zugriff am 11.12.2023
[4] Sie verlassen die Internetseite NHS (Hrsg.): Staphylococcal infections. Letzte Überprüfung am: 10.06.2021
[5] Sie verlassen die Internetseite Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Staphylokokken. Zugriff am 11.12.2023
Sie verlassen die Internetseite Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (2009): Menschen können sich über den Kontakt mit Nutztieren mit Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) infizieren. Stellungnahme Nr. 014/2009 des BfR vom 15. März 2009
[6] Schlieper, C. A.: Lernfeld Hauswirtschaft. Hamburg 2018
[7] Pschyrembel Klinisches Wörterbuch 268. Auflage, 2020
[8] Pflege heute, Lehrbuch für Pflegeberufe, Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, München 2023
[9] Mario Fabri (2021): Kutane Infektionen durch Staphylokokken und Streptokokken. hautnah dermatologie. 2021; 37(Suppl 1): 34–42. Zugriff am 11.12.2023

Ausführliche Quellenangaben