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Abbildung 1: Schema eines Konidienträgers mit Konidiosporen. |
Aspergillus niger gehört zur Gattung Aspergillus und ist im Deutschen unter dem Namen Schwarzschimmel oder Schwarzer Gießkannen-Schimmelpilz bekannt. Charakteristisch sind die schwarz bis schwarz-braunen Konidiosporen, die an den Konidienträgern ausgebildet werden (siehe Abbildung 1). Der Schwarzschimmel ist weltweit auch in extremen Klimazonen, wie Wüsten, Salzmarschen und Mangrovenschlamm vorzufinden. A. niger hat ein weites Spektrum für das Wachstum, so liegt das Temperaturminimum zwischen 6 °C und 8 °C und das Maximum bei 45 °C bis 47 °C [4]. Optimale Wachstumsbedingungen findet der Schwarzschimmel bei Temperaturen zwischen 35 °C und 37 °C vor; dieses Optimum macht es ihm möglich im menschlichen Körper zu überleben [4] (→ Schimmelpilz).
Schimmelpilzbefall mit Aspergillus-Arten findet sich bei Getreide und
Backwaren, Obst und Gemüse sowie Käse- und Joghurtprodukten. Neben
Lebensmitteln können sie auch Papier und Tapeten zerstören, hinterlassen
Korrosionsspuren auf Metallen und greifen kalkhaltige Gesteine wie
Marmor sowie Leder, Textilien aus Pflanzenfasern und Farbanstriche an. Aspergillus
niger führt auch zur Verätzung und Trübung von Plexiglas und
Verminderung der Reißfestigkeit und Elastizität von Kunststoff und
Gummi.
Früher wurde Aspergillus niger u. a. zur Produktion von
Zitronensäure und Pektinase genutzt. Das Verfahren gilt heute als
veraltet [3].
Schwarzschimmel kann aber auch Mykotoxine wie Koji- und Oxalsäure bilden [1].
Die Sporen stehen im Zusammenhang mit ganz unterschiedlichen
Krankheiten, sie verursachen Infektionen wie → Aspergillose oder pilzbedingte
allergische Nasennebenhöhlenentzündung (AFS-Syndrom - Allergic Fungal
Sinusitis) [4].
Sporen der Aspergillus-Arten, so auch von Aspergillus niger, finden sich überall in der Luft. Sie werden eingeatmet und gelangen so in die Lunge. In selteneren Fällen dringen die Sporen zuerst in die Nasennebenhöhlen, die Ohren oder auf die Haut. Sporen können ebenso mit Lebensmitteln aufgenommen werden, z. B. über luftgetrocknete Nahrungsmittel.
keine Angaben
Aspergillose bezeichnet ein weites Feld an Infektionskrankheiten, die durch die Gattung Aspergillus hervorgerufen werden. Betroffen werden kann so ziemlich jedes Organ im Körper.
Allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA): ist
eine allergische Reaktion auf eingeatmete Aspergillus-Partikel.
Gewöhnlich sind Menschen mit Asthma oder zystischer Fibrose
(Mukoviszidose) betroffen. Symptome sind Kurzatmigkeit und Husten mit
Schleim.
Aspergillom: Hierbei handelt es sich eine Ansammlung
aus Pilzbestandteilen und Schleim, die sich meist in einem bestehenden
Hohlraum, wie zum Beispiel den Nasennebenhöhlen bildet.
Invasive Aspergillose: Eine schwere Infektion, die in
der Regel Menschen mit einem geschwächten Immunsystem betrifft, wie
z. B. Menschen nach einer Organ- oder Stammzelltransplantation. Die
invasive Aspergillose betrifft am häufigsten die Lunge, kann sich aber
über Blutbahn auch auf andere Teile des Körpers wie Gehirn, Leber,
Nieren, Haut und Darm ausbreiten.
Es ist nicht möglich Schimmelpilz-Sporen auszuweichen, weil sie überall vorhanden sind. In einigen Fällen kann es helfen, staubige Umgebungen und Aktivitäten in staubiger Umgebung zu meiden.
Vermeiden Sie Orte, an denen häufig Schimmel auftritt. Der britische NHS nennt hier insbesondere Komposthaufen, Wälder (abgestorbene Blätter, verrottende Vegetation), Getreidelager, Sümpfe und Moore.
Das Tragen einer N95 Maske oder FFP2 Maske [2] kann ebenfalls helfen, genauso wie ein Feinfilter (HEPA-Filter) für den Staubsauger.
Allgemeine Prävention bei Schimmelpilz
Um Lebensmittel vor Schimmelbefall zu schützen, sollten sie kühl und trocken gelagert werden.
Lebensmittel mit sichtbarem Schimmelbefall dürfen nicht mehr verzehrt werden. Da die Hyphen eines Schimmelpilzes farblos sind, kann man davon ausgehen, dass der Schimmelpilz viel weiter reicht, als man mit bloßem Auge erkennen kann.
Fallen bei Lebensmitteln unangenehme Gerüche oder Verfärbungen auf, zum Beispiel beim Schälen von Nüssen, sollten diese nicht mehr gegessen werden.
Arbeitsgeräte nach dem Schneiden von beispielsweise Edelschimmelkäse gründlich reinigen.
[1] Thomas Paatsch VDI: Aspergillus niger. Zugriff am 11.12.2017
[2] Support for People with
Aspergillosis: Face masks. Zugriff am 23.7.2018
[3] Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. 267.
Auflage. 2017
[4] Kück, Nowrousian, Hoff, Engh,
Schimmelpilze: Lebensweise, Nutzen, Schaden, Bekämpfung. Berlin,
Heidelberg 2009
NHS Choices (Hrsg.): Aspergillosis. Letzte
Überprüfung 23.01.2018
Centers for Disease Control and Prevention
(Hrsg.): Aspergillosis. Letzte
Überprüfung 02.01.2019
Leibniz-Insitut für Naturstoff-Forschung und
Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut: Invasive
Aspergillose. Die Organismen. Zugriff am 23.7.2018
Jean-Paul Latgé: Aspergillus
fumigatus and Aspergillosis, Clinical Microbiology Reviews, April
1999
Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) (Hrsg.): Schimmelpilzgifte in Lebensmitteln. Zugriff am
30.10.2017
Wort & Bild Verlag Konradshöhe GmbH &
Co. KG (Hrsg.): Aspergillose: Wenn Schimmel krank macht. Zugriff
am 11.12.2017
W. Mücke, Ch. Lemmen: Schimmelpilze Vorkommen, Gesundheitsgefahren
Schutzmaßnahmen, 2004