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Stopfen

Gestopft werden kann sowohl mit der Hand als auch mit der → Nähmaschine. Für das Stopfen mit der Hand werden folgende Arbeitsmittel und Arbeitsgeräte benötigt:

  • Nadel,
  • Stopfei/Stopfpilz (Abbildung 1),
  • farblich passendes Stopfgarn/Stopftwist (Abbildung 2),
  • Schere.
Stopfpilz Faden vernähen
Abbildung 1: Stopfpilz Abbildung 2: Stopftwist
Stopfpilz
Abbildung 1: Stopfpilz
Faden vernähen
Abbildung 2: Stopftwist

Stopfgarn/Stopfzwist

Als Stopfgarn bezeichnet man ein Synthetik-, Woll- oder Baumwollgarn, das in verschiedenen Stärken angeboten wird. Es gibt sie auch aus Fasermischungen wie beispielsweise Wolle und → Polyamid. Stopfgarn ist für Maschenware (z. B. Pullover) geeignet. Stopfzwist hingegen ist sehr häufig aus reiner Baumwolle und besteht, wie Abbildung 2 zeigt, aus vier verschiedenen Einzelfäden. So kann die Dicke des Garns an die Fadenstärke des zu stopfenden Materials angepasst werden. Bei feinen Geweben nimmt man nur einen Faden des Stopfgarns, wohingegen bei dickeren Geweben beispielsweise drei Fäden verwendet werden. Die Begriffe Stopfgarn und Stopfzwist werden heutzutage häufig synonym verwendet.

Stopfei/Stopfpilz

Das Stopfei oder der Stopfpilz ist sehr häufig aus Holz gefertigt, es gibt sie aber auch aus Kunststoff. Über sie wird das Gewebe mit dem Loch (z. B. der Strumpf) gespannt; so lässt es sich deutlich leichter stopfen, weil das Loch offen gehalten wird (Abbildung 3).

Abbildung 3: Der Strumpf wird über den Stopfpilz (oder das Stopfei) gezogen. Der Faden wird zunächst fixiert.
Abbildung 3: Der Strumpf wird über den Stopfpilz (oder das Stopfei) gezogen. Abbildung 4: Damit das Fadenende nicht zu sehen ist, wird es unter dem Gewebe entlangeführt.
Abbildung 3: Der Strumpf wird über den Stopfpilz (oder das Stopfei) gezogen.
Abbildung 3: Der Strumpf wird über den Stopfpilz (oder das Stopfei) gezogen.
Der Faden wird zunächst fixiert.
Abbildung 4: Damit das Fadenende nicht zu sehen ist, wird es unter dem Gewebe entlangeführt.

Stopfen eines Strumpfes

Ziehen Sie den Strumpf über den Stopfpilz (oder das Stopfei) und spannen Sie das Gewebe so, dass das Loch möglichst in der Mitte liegt. Beim Stopfen handelt es sich im Grunde genommen um ein Weben mit der Hand (Leinwandbindung). Das heißt, es müssen zuerst Längsfäden gezogen und anschließend quer dazu der Faden einmal über und unter den Längsfaden gefädelt werden, bis das Loch verdeckt ist.
Fixieren Sie zunächst den Faden, indem Sie die Nadel etwas entfernt von der Stelle, wo Sie beginnen möchten, einstechen (Abbildung 4) und am Ende eine Schlaufe nähen, damit sich das Garn nicht wieder löst.

Knopf annähen Abstand zwischen Knopf und Stoff
Abbildung 5: Durch die Schlaufe kann sich der Faden nicht mehr lösen. Abbildung 6: Längsfäden ziehen. Rot sind die sichtbaren und dunkelgrau die unter dem Gewebe liegenden Fäden.
Knopf annähen
Abbildung 5: Durch die Schlaufe kann sich der Faden nicht mehr lösen.
Abstand zwischen Knopf und Stoff
Abbildung 6: Längsfäden ziehen. Rot sind die sichtbaren und dunkelgrau die unter dem Gewebe liegenden Fäden.

Dann ziehen Sie die Längsfäden (Abbildung 6 und 7). Seien Sie dabei großzügig und lassen den Faden auch über noch bestehendes Gewebe gehen (ca. 1 cm).

Abbildung 7: Die Abbildung zeigt, wie die Längsfädengenäht werden. Abbildung 8: Die Querfäden gehen abwechselnd über und unter den Längsfäden entlang.
Abbildung 7: Längsfäden nähen. Für den besseren Kontrast wird hier rotes Stopfgarn verwendet. Abbildung 8: Die Querfäden gehen abwechselnd über und unter den Längsfäden entlang.
Abbildung 7: Die Abbildung zeigt, wie die Längsfädengenäht werden.
Abbildung 7: Längsfäden nähen. Für den besseren Kontrast wird hier rotes Stopfgarn verwendet.
Abbildung 8: Die Querfäden gehen abwechselnd über und unter den Längsfäden entlang.
Abbildung 8: Die Querfäden gehen abwechselnd über und unter den Längsfäden entlang.

Sind die Längsfäden fertig, können Sie beginnen das Loch zu schließen. Führen Sie die Nadel abwechselnd unter und über die Längsfäden (Abbildung 8). Auf dem Rückweg wird die Reihenfolge umgedreht, an den Stellen, wo das Garn vorher über den Längsfaden ging, muss er jetzt unter dem Längsfaden sein und dort, wo das Garn unter dem Längsfaden war, geht er nun über den Längsfaden (Abbildung 9). Ist das Loch geschlossen, wird der Faden verknotet, ein Stück unter dem Gewebe entlanggeführt und schließlich abgeschnitten. Abbildung 10 zeigt das fertig gestopfte Loch.

An Stellen, an denen der Querfaden vorher oben lag, muss er auf dem Weg zurück unten entlang geführt werden und umgekehrt. Die Abbildung zeigt das fertig gestopfte Loch.
Abbildung 9: An Stellen, an denen der Querfaden vorher oben lag, muss er auf dem Weg zurück unten entlang geführt werden und umgekehrt. Abbildung 10: das fertig gestopfte Loch
An Stellen, an denen der Querfaden vorher oben lag, muss er auf dem Weg zurück unten entlang geführt werden und umgekehrt.
Abbildung 9: An Stellen, an denen der Querfaden vorher oben lag, muss er auf dem Weg zurück unten entlang geführt werden und umgekehrt.
Die Abbildung zeigt das fertig gestopfte Loch.
Abbildung 10: das fertig gestopfte Loch

Strumpf stopfen im Film

Film: Mit etwas Geduld lassen sich auch große Löcher in einem Strumpf stopfen.

Stopfen mit der Nähmaschine

Schadhafte Stellen an Kleidungsstücken, wie Arbeitskleidung, Tischwäsche oder Geschirrtücher, können mit der Nähmaschine gestopft werden.

Benötigte Arbeitsmittel und Arbeitsgeräte:

  • farblich passendes Nähmaschinen-Stopfgarn,
  • bei Bedarf ein Stickrahmen,
  • Nähmaschine,
  • Schere.

Für einige Nähmaschinen gibt es einen Stopffuß, der für diese Zwecke eingesetzt werden kann. Wird der Transporteur (Abbildung 1) zum Stopfen mit einer Platte (Transporteurabdeckplatte) abgedeckt (Abbildung 2), kann der Stoff beliebig bewegt werden. Bei einigen Nähmaschinen lässt sich der Transporteur absenken.

Transporteur an der Nähmaschine Transporteurabdeckplatte
Abbildung 1: Transporteur Abbildung 2: Transporteurabdeckplatte
Transporteur an der Nähmaschine
Abbildung 1: Transporteur
Transporteurabdeckplatte
Abbildung 2: Transporteurabdeckplatte

Stellen Sie einen Gradstich an der Nähmaschine ein. Legen Sie die zu stopfende Stelle unter den Fuß und senken Sie den Lüfterhebel (Abbildung 3).

Lüfterhebel und Transporteur an der Nähmaschine

Abbildung 3: Lüfterhebel und Transporteur an der Nähmaschine

Durch Vor- und Rückwärtsnähen können fadenscheinige Stellen leicht verstärkt werden. Dabei ist zu beachten, dass die Punkte, an denen zwischen Vor- und Rückwärtsnähen gewechselt wird, nicht auf einer Höhe liegen. Sonst passiert es leicht, dass der Stoff durch die dicht beieinanderliegenden Löcher ausgeschnitten wird. Die gestopfte Stelle wird weniger hart, wenn Sie an jedem Umkehrpunkt einen Querstich setzen und dadurch die Stiche nicht so dicht nebeneinanderliegen (Abbildung 4).

Umkehrpunkt mit und ohne Querstich

Abbildung 4: Umkehrpunkt mit und ohne Querstich

Auch Löcher lassen sich stopfen, allerdings ist dies nicht mit jeder Nähmaschine möglich. Bei älteren Modellen verheddert sich möglicherweise der Faden, wenn über Löcher genäht wird. In diesem Fall sollte ein Stück Stoff an der Unterseite zur Verstärkung angeheftet werden. Bei großen Löchern empfiehlt es sich, einen Stickrahmen einzusetzen. Der Stoff wird in den Stickrahmen eingespannt und danach werden durch Vor- und Rückwärtsnähen Längsnähte nebeneinandergesetzt. Anschließend den Stoff um 90° drehen und erneut stopfen (Abbildung 4 rechts). Ist das Loch danach noch nicht dicht, nähen Sie ein weiteres Mal über die Stelle.

Quellen

Sie verlassen die Internetseite Stopfen mit der Nähmaschine, Handarbeitswelt
Ingeborg Sauer: Textilarbeit mit System. 1998
Bedienungsanleitung für die Singer-Nähmaschine Modell 6202 und 6212.

Ausführliche Quellenangaben