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Sanitärräume

Hier kommt es in besonderem Maße auf Sauberkeit und Hygiene an. Gerade in öffentlich genutzten Sanitäranlagen besteht die Gefahr, dass Krankheitskeime übertragen werden. Um die Keimzahl niedrig zu halten, muss im Krankenhaus zusätzlich desinfiziert werden. Für die Reinigung kommen kochfeste Tücher und nicht kratzende Reinigungsschwämme infrage. Um keine Keime vom WC im Bad zu verteilen, werden das WC und das Urinal sowie die Fliesen im umgebenden Bereich mit einem eigenen Tuch (rote Farbe → Vier-Farben-System) und der restliche Sanitärbereich mit einem gelben Tuch und/oder Reinigungsschwamm geputzt. Weitaus hygienischer ist es, das Tuch nach jedem WC zu wechseln, so können keine Keime von einer Toilette auf die andere übertragen werden (→ Wechseltuchmethode). Durch den Einsatz von bereits mit Reinigungslösung getränkten Tüchern wird auch die Keimübertragung über die Reinigungslösung verhindert (→ Ausrüsten von Tüchern). Im Privathaushalt kann das WC auch am Ende gereinigt werden, anschließend muss das betreffende Tuch in die Schmutzwäsche.
Auch im Sanitärbereich gilt, dass von oben nach unten gereinigt wird. Die Reihenfolge ist von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich und hängt von der Organisation der Arbeitsabläufe ab.

Waschbecken, Badewanne, Duschtasse: Arbeiten Sie sich beim Waschbecken von den weniger verschmutzten zu den verschmutzteren Bereichen fort. Reinigen Sie zunächst die Außenseiten, dann die Innenseite und die Armatur. Für die Reinigung können ein Allzweck-, Neutral- oder Alkoholreiniger und ein Tuch oder kratzfreier Reinigungsschwamm genommen werden. Durch eine regelmäßige Reinigung lassen sich zumeist Kalkablagerungen verhindert. Bei starken Kalkablagerungen muss ein saurer Reiniger eingesetzt werden. Nach dessen Verwendung sollten die Armaturen mit klarem Wasser abgespült werden. Zum Schluss werden Waschbecken und Armaturen mit einem nicht flusenden Tuch (z. B. aus Mikrofaser) nachgetrocknet. Bei Waschbecken mit einer Schmutz abweisenden Oberfläche (Lotuseffekt) wird darauf hingewiesen, dass diese nicht mit scheuernden oder aggressiven Reinigungsmittel behandelt werden dürfen (→ beschichtete Glasoberflächen). Für feinstrukturierte Oberflächen wie beispielsweise mit „Lotuseffekt“ eignen sich tensidfreie Reinigungsmittel [4].

WC: Reinigen zunächst mit einer Toilettenbürste und WC-Reiniger den inneren Bereich des WC-Beckens und spülen Sie gründlich nach. Anschließend wird von den weniger verschmutzen zu den verschmutzteren Bereichen vorgearbeitet. Sie beginnen mit dem WC-Papierhalter, reinigen den Spülkasten, danach den Deckel des WC-Sitzes von außen und innen, den WC-Sitz von außen und innen das WC-Becken von oben und außen und zum Schluss den Halter für die Toilettenbürste. Als WC-Reiniger sind flüssige Reiniger den granulatförmigen vorzuziehen. Granulatförmige WC-Reiniger enthalten teilweise Carbonat, das mit Wasser reagiert und dabei kräftig sprudelt. Dieser Sprudeleffekt hat aber keine Reinigungswirkung. Damit flüssige WC-Reiniger ihre Wirkung entfalten, sollten sie einige Minuten einwirken können, deshalb geben Sie am besten den WC-Reiniger zu Beginn der Reinigungsarbeiten in die Toilette. WC-Reiniger können Säuren wie Salzsäure oder Zitronensäure enthalten. Beachten Sie unbedingt die Gefahrsymbole (bzw. Gefahrstoff-Piktogramme) und Warnhinweise auf der Verpackung (Sie verlassen die Internetseite Vergleich der alten und neuen Gefahrensymbole ).

Armaturen: Sanitärarmaturen bestehen aus sehr unterschiedlichen Materialien, meist handelt es sich um eine Chrom-Nickeloberfläche. Grundsätzlich gilt, dass nichtmetallische Oberflächen empfindlicher gegenüber abrasiven Mitteln sind. Armaturen dürfen nicht mit Scheuermilch oder Scheuerpulver gereinigt werden. Keine Reinigungsmittel verwenden, die Salzsäure, Ameisensäure oder Essigsäure enthalten, sie können Schäden an den Armaturen verursachen. Auch Chlorreiniger sollten nicht verwendet werden. Wird ein Sprühreiniger verwendet, sollte das Mittel auf das Tuch und nicht direkt auf die Armatur gesprüht werden. Verkalkungen können durch regelmäßige Reinigung verhindert werden. Für die Ecken an den Armaturen eignen sich für die Reinigung Zahnbürsten oder Schaschlikspieße.

Fliesen: Fliesen können mit einem neutralen oder alkalischen Allzweckreiniger gereinigt werden. Gegen Kalkablagerungen helfen saure Reiniger, deren pH-Wert (Gebrauchslösung) etwa zwischen 2 und 3 liegt. Der pH-Wert des unverdünnten Reinigungsmittels liegt teilweise deutlich darunter. Um Schäden an den säureempfindlichen Zementfugen zu vermeiden, sollten die Fliesen vor der Reinigung vorgewässert und nach der Reinigung gut mit klarem Wasser nachgespült werden. Epoxidharzfugen dagegen weisen eine hohe Beständigkeit gegenüber Säuren auf und werden durch saure Sanitärreiniger nicht angegriffen. Dafür können sie durch länger anhaltende Hitzeeinwirkung geschädigt werden. Werden die Fliesen regelmäßig mit einem Dampfreiniger gereinigt, sollten Sie sich vorher erkundigen, ob die Epoxidharzfugen diesem Reinigungsverfahren standhalten [1, 2, 3]. Durch die abwechselnde Verwendung eines alkalischen Reinigungsmittels können auch Fett- und Ölverschmutzungen wie auch Reste von Hautcremes entfernt werden.
Rutschhemmende Bodenfliesen sollten vor der manuellen Nassreinigung gefegt oder gesaugt werden, da beim Wischen grobe Verschmutzungen wie Haare nur sehr schwer zu entfernen sind. Im Nassbereich müssen von Zeit zu Zeit die Fugen gereinigt werden.
Eine Reinigung mit → Hochdruckreiniger, Dampfreiniger/-sauger (→ Reinigen mit Dampf) oder eine maschinelle Reinigung (beispielsweise mit → Scheuersaugmaschinen) ist möglich.

Folgende Materialien werden durch Säuren angegriffen:

  • Zementfugen,
  • unedle Metalle (Armaturen etc.),
  • Marmor oder andere Kalksteine,
  • emaillierte Flächen wie Duschwannen oder Waschbecken etc.,
  • farbige Kunststoffe (z. B. WC-Brillen, Griffe, kunststoffbeschichtete Trennwände).

Türklinken: Türklinken dürfen keineswegs vergessen werden, da sie häufig mit ungewaschenen Händen angefasst werden.

Gegen Gerüche in Sanitäranlagen werden inzwischen auch mikrobiologische Reiniger angeboten. Sie sollen üble Gerüche, die bei Zersetzung organischer Stoffe entstehen, entfernen. Chemische Desinfektionsmittel sollten im Privathaushalt nur in Ausnahmefällen verwendet werden, z. B. wenn Sie mit Dauerausscheidern von Salmonellen zusammenleben oder Desinfektionsmaßnahmen von einem Arzt oder einer Ärztin angeordnet wurden. (siehe Sie verlassen die Internetseite Verbrauchertipps zu Lebensmittelhygiene, Reinigung und Desinfektion, Bundesinstitut für Risikobewertung 2020).

Essigreiniger

Immer wieder wird von der Verwendung von Essigreinigern im Sanitärbereich abgeraten. Essigreiniger hat die geringste Kalklösungskraft, führt aber andererseits zu Schäden (Korrosion) an verschiedenen Materialien. So reagiert Essig mit kupferhaltigen Verbindungen und bildet Grünspan, besonders Armaturen aus Kupfer-Zinn-Legierungen leiden darunter. Darüber hinaus kann Essig einige Kunststoffe und Elastomere, also formfeste, aber elastisch verformbare Kunststoffe angreifen. Elastomere werden beispielsweise bei Dichtungen an Waschmaschinen und Kühlschränken eingesetzt. Sind keine Tenside zugesetzt, so wie bei Essigessenz, werden weder Kalkseife noch fettige Verschmutzungen entfernt. Die Dämpfe von Essigsäure sind gesundheitsschädlich, sie sollten nicht eingeatmet werden.

Andere wirksame Säuren sind:

  • Zitronensäure,
  • Milchsäure,
  • Amidosulfonsäure,
  • Methansulfonsäure,
  • Phosphorsäure (darf nicht bei empfindlichen Materialien eingesetzt werden). Ist in Sanitärgrundreiniger und WC-Reiniger enthalten.

Interessante Links

Sie verlassen die Internetseite Anforderungen an die Hygiene bei der Reinigung und Desinfektion von Flächen. Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut (RKI), 2022. Zugriff am 12.05.2023
Sie verlassen die Internetseite Beuth Verlag GmbH: DIN 13063:2021-09 Krankenhausreinigung - Anforderungen an die Reinigung und desinfizierende Reinigung in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen. Zugriff am 12.05.2023

Quellen

[1] Sie verlassen die Internetseite 1200° Grad (2019): Zementfugenmörtel vs. Epoxidharzfugenmörtel. Zugriff am 09.02.2022
[2] Sie verlassen die Internetseite MAPEI GmbH (2021): Video MAPEI Online-Seminar: Moderne Epoxidharz-Fugensysteme – die clevere Alternative für das Bad! Zugriff am 09.02.2022
[3] Sie verlassen die Internetseite RM Handelsmedien GmbH & Co. KG (2013): Fugenmörtel und Fugendichtstoffe für Fliesenbeläge. Zugriff am 09.02.2022
[4] Martin Lutz: Praxisleitfaden Gebäudereinigung. 2019
Sie verlassen die Internetseite Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Verbrauchertipps zu Lebensmittelhygiene, Reinigung und Desinfektion. Aktualisierte Fassung, Berlin 2020

Sie verlassen die Internetseite BlitzFritz Schneppenheim GmbH: Essigreiniger ist Gift für Armaturen. Zugriff am 20.4.2018
Sie verlassen die Internetseite Kühlschrank: Milder Reiniger reicht. Testheft 08/2008
Sie verlassen die Internetseite Europäische Forschungsgemeinschaft Reinigungs- und Hygienetechnologie (FRT) mit dem Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO), dem Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) und dem Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) (2007): Reinigungsempfehlung für Sanitärarmaturen. Zugriff am 20.4.2018
Sie verlassen die Internetseite Wikipedia-Artikel: Elastomere. Zugriff am 20.4.2018 um 15:03 Uhr
Hygenia-net, Die Sanitärreinigung – nicht immer problemlos!
Lutz: Praxisleitfaden Gebäudereinigung. 2008
Lutz: Praxisleitfaden Gebäudereinigung. 2014
Sabine Rose Mück: Update Sanitärreinigung. rhw management, S. 23 ff, 4/2011
Sascha Kühnau: Essig oder kein Essig? rhw management, Seite 12-13, 4/2018
Carola Reiner: Sauberkeit und Hygiene im Sanitärbereich. rhw management, S. 21 ff, 5/2013

Ausführliche Quellenangaben